Gamification: So halten Sie Ihr Empfehlungsprogramm attraktiv
Warum klassischen Mitarbeiterempfehlungen langsam die Luft ausgeht
Erfolgreich ist ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm immer dann, wenn die eigene Belegschaft regelmäßig aktiv wird. Einfluss auf den künftigen Kollegenkreis nehmen zu können, ist dabei ein wichtiger Motivator, ein weiterer sind die Benefits, die bei erfolgreicher Einstellung winken. Klassische Initiativen belohnen jedoch immer erst die erfolgte Neueinstellung. Der Weg dahin ist langwierig – wenn es überhaupt zum unterschriebenen Vertrag kommt. Kaum verwunderlich also, dass Mitarbeiter schnell demotiviert sind und allen Empfehlungsinitiativen den Rücken kehren.
Gamification verändert die innere Haltung
Wissenschaftlichen Ergebnissen zufolge sind wir langfristig am motiviertesten, wenn wir unmittelbare Rückmeldungen bekommen und Zwischenziele erreichen können. Genau hier setzt Gamification an:
Gamification ist der Einsatz von Spielelementen in einem spielfremden Kontext.
Durch Anwendung von Mechanismen, die wir aus Spielen kennen, können wir den guten alten, oft monotonen Empfehlungsprozess aufwerten und interessanter machen. Der Unterhaltungswert für die Mitarbeiter steigt, und damit auch ihre Motivation und Teilnahmebereitschaft.
Gamification sorgt für motiviertere Mitarbeiter
Beispielsweise können Mitarbeiter im Rahmen von Gamification-Ansätzen Punkte sammeln. Steigt der Punktestand während des laufenden Empfehlungsprozesses auf ein bestimmtes Level, kann der Mitarbeiter seine Punkte einlösen. Er erreicht persönliche Ziele schon lange bevor der empfohlene Bewerber seinen Vertrag unterzeichnet – die Motivation, regelmäßig freie Stellen auf den eigenen sozialen Netzwerken zu streuen, steigt gewaltig.
Mit diesen 5 Punkten können Sie Ihren Empfehlungsprozess spielerisch anreichern:
1. Direkte Anerkennung in Form von Punkten etablieren
Unmittelbares Feedback trägt dazu bei, dass Ihre Mitarbeiter genau wissen, ob und wie gut sie im Spiel „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ vorankommen. Außerdem wird der so genannte Dopamin-Loop aktiviert, der dafür sorgt, am Ball zu bleiben: Durch direktes Feedback stellt sich augenblicklich ein Belohnungsgefühl ein. Punkte werden zum Beispiel bei jeder Empfehlung eines persönlichen Kontakts gutgeschrieben, die Anerkennung erfolgt unmittelbar. Auf digitalem Weg können Ihre Mitarbeiter verfolgen, wie viele Punkte sie durch welche Aktivität bereits erzielt haben, etwa durch das Teilen von Stellenanzeigen auf Social Media, die Klicks darauf, konkrete Kontaktempfehlungen etc. Und sie sehen, wie viele Punkte noch fehlen, um das persönliche Ziel zu erreichen. Ob Sie Ihre Initiative digital oder herkömmlich aufsetzen, ist dabei völlig egal: Die direkte Belohnung des Mitarbeiters ist der Dreh- und Angelpunkt in jedem spielerisch gestalteten Empfehlungsprogramm.
2. Klare und einfache Spielregeln definieren
Damit die Motivation Ihrer Mitarbeiter nicht nachlässt, sind einfache und transparente Spielregeln das A und O. Am besten vermitteln lassen sie sich über eine nachvollziehbare Schritt-für-Schritt-Anleitung: Jeder Schritt wird erklärt, so dass alle Mitarbeiter die Chance haben, erfolgreich ‚mitzuspielen‘. Am besten machen Sie die Bedingungen (Punkteverteilung und Prämien) an einem geeigneten Ort für jedermann zugänglich, um mögliche Unklarheiten aus dem Weg zu räumen.
3. Die Ziele richtig setzen
Es ist ganz entscheidend, angemessene Ziele zu definieren. Sie sind es, die für Erfolgserlebnisse sorgen und großen Einfluss auf das Mitarbeiterverhalten haben. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass für den Leistungswillen zwei Aspekte entscheidend sind: die wahrgenommene Erreichbarkeit des Ziels und die wahrgenommene Herausforderung des Ziels – und zwar in Kombination.
Wohlüberlegte Ziele sind der Schlüssel zum Erfolg.
Die Ziele sollten nicht unerreichbar hoch sein, damit die Motivation nicht verloren geht. Natürlich müssen sie herausfordern, aber kein Mitarbeiter darf entmutigt werden, wenn er das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Auf der anderen Seite sollten Ziele nicht zu weit unten angesetzt sein. Sind sie zu leicht erreichbar, bleibt die Motivation ebenfalls aus.
4. Mitarbeiter mit den richtigen Prämien belohnen
Sammelt ein Mitarbeiter über seine Aktivitäten und Empfehlungen genügend Punkte und erreicht Zwischenziele, können Sie das entsprechend honorieren – etwa mit einem Restaurantgutschein oder einem zusätzlichen freien Tag. Das schafft persönliche Erfolgserlebnisse, noch während der empfohlene Kandidat sich im Recruiting-Prozess befindet. Die Motivation steigt und das fleißige Teilen von Stellenanzeigen in den sozialen Netzwerken der Mitarbeiter reißt nicht ab.
Geht es nicht einfach nur ums Geld?
Beim Honorieren guter Leistungen spielt nicht zwangsweise der Wert der Prämie eine Rolle. Vielmehr muss die Art der Anerkennung zu Ihrer Unternehmenskultur und den Werten der Mitarbeiter passen.
Wenn soziales Engagement einen hohen Stellenwert in Ihrer Unternehmenskultur hat, dann sind vielleicht Spenden an soziale Einrichtungen die beste Wahl.
Werden Sie kreativ und wecken Sie den Ehrgeiz Ihrer Mitarbeiter. Eine einfache Möglichkeit, die richtigen Benefits zu finden: Führen Sie eine Umfrage in der Belegschaft durch und finden Sie heraus, was die Menschen in Ihrem Unternehmen wirklich motiviert. Beliebt sind meist alle Arten von Gutscheinen, etwa für Reisen, Wellness, Einkaufsgutscheine oder Restaurantbesuche. Bei sehr schwer zu besetzenden Stellen, können Sie nachlegen und sich besondere Anreize überlegen – für jeden, der einen passenden Kontakt für die Position vorschlägt.
Engagement anerkennen
„Der stärkste Trieb der menschlichen Natur ist das Streben nach Anerkennung.”
William James
Ein Empfehlungsprogramm mit Gamification-Charakter eignet sich hervorragend, um engagierte Mitarbeiter zu belohnen. Erwiesenermaßen steigert Anerkennung die Produktivität, das Engagement und die Moral im Unternehmen und reduziert gleichzeitig die Fluktuation. Könnte solch ein Programm nicht auch in Ihrem Unternehmen die Motivation und das Engagement steigern?
Zusätzliche Urlaubstage kommen in Frage, um Danke zu sagen, aber auch ein Mittagessen mit dem Geschäftsführer, spezielle Team- oder Firmenveranstaltungen oder professionelle Fortbildungen. Ist das Budget knapper bemessen, gibt es andere gute Mittel, Anerkennung zu zeigen: Einfache Dankeskarten, ein Strauß Blumen oder die öffentliche Auszeichnung von Mitarbeitern, die ihre Ziele erreicht haben, sind einfache aber wirkungsvolle Möglichkeiten.
5. Ranglisten-Frage klären
Ranglisten sind vor allen Dingen in Deutschland ein kontroverses Thema. Während manch einer sich durch den direkten Wettbewerb angespornt fühlt, sind andere vielleicht demotiviert durch die scheinbare Unerreichbarkeit einer Top-Positionierung. Nicht zuletzt ist die Frage, ob Sie Ranglisten nutzen wollen, eng mit Ihrer Firmenkultur verknüpft. Unternehmen sollten im Rahmen ihrer Empfehlungsprogramme genau prüfen, ob sie damit arbeiten wollen oder nicht. Denn diese Form des direkten und öffentlichen Wettbewerbs halten insbesondere Betriebsräte für kritisch. Schon um Datenschutzprobleme zu vermeiden ist es sinnvoll, dass jeder Beschäftigte nur seine persönliche Punktzahl sehen kann. Zudem hat jeder sein eigenes, persönliches Ziel, das er völlig unabhängig von anderen erreichen kann. Erst wenn er seinen „Gewinn“ einlöst, wird die HR-Abteilung involviert.
Gamification energetisiert Ihr "Mitarbeiter werben Mitarbeiter"-Programm
Spieltypische Elemente motivieren Ihre Mitarbeiter langfristig zu Empfehlungen in und aus ihrem Netzwerk. Statt monetäre Anreize in Aussicht zu stellen, können Sie einzelne Aktivitäten belohnen – völlig unabhängig von einer erfolgreichen Einstellung. Benefits rücken für Ihre Mitarbeiter damit nicht mehr in unerreichbare Ferne, und sie bleiben dank kurzfristiger Erfolgserlebnisse engagiert bei der Sache.
Gamification macht also den entscheidenden Unterschied: Mehr Empfehlungen aus den eigenen Reihen sorgen für langfristig erfolgreichere Neueinstellungen und bessere Chancen auf die besten Arbeitnehmer für Ihr Unternehmen.
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